Energiesparen ist aktuell in aller Munde, leider weniger im Kontext der Klimakrise, sondern aus Sorge vor extrem hohen Energiekosten in diesem und vor allem nächsten Jahr. Zugleich wird die Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung vorangetrieben. Digitalisierung und Energie-Sparen: Geht das also zusammen? Digitalisierung verbraucht schließlich auch Energie, zum Beispiel in der Produktion digitaler Geräte, in der Datenübertragung oder für Cloudlösungen.
Auch wenn wir es gerne einfach hätten: Unsere Welt ist komplex und einfache Antworten gibt es nicht. Das lässt sich gut an der Frage erläutern, ob und wie sich Digitalisierung und Energiesparen unter einen Hut bringen lassen. Tatsächlich hilft Digitalisierung beim Energiesparen, da sich viele Geräte, Maschinen und Prozesse elektronisch so steuern lassen, dass der Energieverbrauch sinkt. Zugleich verschlingen manche Anwendungen Energie – bestes Beispiel sind Krypto-Währungen.
Es lohnt sich, zunächst einmal kritisch unseren individuellen Energieverbrauch anzusehen. Der durchschnittliche jährliche CO2-Verbrauch pro Kopf in Deutschland beläuft sich auf zwölf Tonnen, so der Öko-Institut e.V. Ziemlich viel, wenn man bedenkt, dass zwei Tonnen – also ein Sechstel – einem klimafreundlichen Verhalten entspräche. Die Informationstechnologie ist mit immerhin 0,85 Tonnen CO2 pro Jahr dabei – in Relation zu den zwei Tonnen bei klimaverträglichem Verhalten ist das fast die Hälfte – bei steigender Tendenz.
Doch wie sieht es bei Unternehmen mit Energie-Effizienz und Digitalisierung aus? Hier hat das ZEW im Juni 2020 eine Befragung bei 1.700 Unternehmen der Informationswirtschaft und des Verarbeitenden Gewerbes durchgeführt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowohl bei Energieeffizienz als auch Digitalisierung große Defizite aufweisen, während große Unternehmen besser dastehen. Die lesenswerte Studie des BMWI, in der auch die Ergebnisse der Befragung enthalten sind, kommt zu dem Schluss: „Einerseits werden digitalen Technologien wie Künstliche Intelligenz, Big Data, Internet of Things, Robotik und Industrie 4.0 erhebliche Potenziale zugesprochen, den Energieverbrauch durch Effizienzgewinne zu senken. Andererseits trägt die Digitalisierung selbst erheblich zur globalen Klima- und Umweltbelastung bei, da digitale Technologien auch große Mengen an Energie verbrauchen.“
Inzwischen haben beide Themen – Energiesparen und Digitalisierung – an Relevanz gewonnen:
Viele KMU brauchen daher Unterstützung dabei, ihre Strukturen zu überdenken und neu auszurichten. Ohne Digitalisierung geht hier wenig – denken Sie zum Beispiel nur daran, dass viele Berufstätige in den letzten zwei Jahren das Home-Office kennen und schätzen gelernt haben und auch künftig so arbeiten möchten. Dies erfordert eine entsprechende Ausstattung der Arbeitsplätze zu Hause und im Unternehmen, Datentransfer und vieles mehr. Zugleich verringern sich jedoch die Kosten Dienstwagen und Reisekosten sowie perspektivisch für Büroräume – ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil, um Energie zu sparen.
Angesichts des Arbeitskräftemangels ist es darüber hinaus in vielen Branchen erforderlich, Prozesse zu automatisieren oder zu robotisieren. Auch das wird angesichts der aktuellen Energiepreise teurer als erwartet. Dennoch ist es meines Erachtens wichtig, die digitale Transformation fortzusetzen – eventuell mit anderen Schwerpunkten und verändertem Tempo. Digitalisierung und Energie-Sparen: Ja, das geht zusammen?
Die digitale Transformation ist auch an mir nicht spurlos vorüber gegangen: Damit Beratung für Sie erschwinglich bleibt, habe ich das Jahr 2022 genutzt, um ein hybrides Angebot für KMU aufzubauen. Hier erfahren Sie mehr und ich lade Sie herzlich ein, mit mir Kontakt aufzunehmen.